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Ein Funktionstest des Radios ergab direkt beim Einschalten ein lautes Brummen. Ohne irgendwelche weiteren arbeiten habe ich erst einmal den Doppelkondensator abgelötet und durch zwei mit Krokoklemmen probeweise angechlossene neue Elkos ersetzt. Ergebnis: Das Brummen ist weg! Also muß zumindest der Becherelko ersetzt werden. Einen passenden habe ich noch im Fundus, allerdings ungeprüft. Ist auch ersteinmal egal, ein weiterer Test ergab nun ein nicht brummendes, aber vom Empfang her absolut nicht überzeugendes Radio. Schlechter Empfang auf allen Wellen, UKW eindeutig viel zu leise. Ein Sender läßt sich nicht genau einstellen, er ist immer nur ganz kurzzeitig laut, danach sofort wieder leise und kaum verständlich. Fazit: Das Chassis muß raus. Um das Chassis auszubauen ist es von Nöten die EM11 zu lösen. Auch der an dem Lautsprecher befestigte Ausgangsübertrager muß von seinen 5 Kabeln erlöst werden. Für den späteren Anschluß notieren wir uns die Anschlußreihenfolge. Bei mir sieht es von oben nach unten gesehen so aus: Rot, Gelb, Grün, Frei, Blau, Weiß. Danach werden die vorderen Knöpfe entfernt. Auch die untere Bodenplatte muß weg, sonst reißt man sich das dort angeschlossene Massekabel ab (was bei mir bereits der Fall war). Wenn Sie dann auch noch sicherheitshalber die Skalenscheibe entfernen dürfte es ungefähr so aussehen: Zuerst wurde dann wie meistens die sogenannte C-Kur veranstaltet. Ausnahmsweise habe ich jetzt einmal alle defekte markiert und nicht, wie sonst, die bereits gewechselten. Angefangen wird natürlich im Netzteil. Danach Spannungen messen und erster Probelauf. Das Ergebnis war nicht sehr überzeugend. NF ist leise und verzerrt etwas. Also weiter fröhlich getauscht. Erstmal die Bilderchen: Das sind also ersteinmal alle Kandidaten die zu 99,9% immer kaputt sind. Die kleineren und hier nicht markierten Teerkondensatoren habe ich ausgebaut und überprüft. Die liegen alle im pF-Bereich und waren auch noch alle in Ordnung. Die Werte lagen alle im Toleranzbereich und auch die Isolationsprüfung fiel positiv aus. Also durften sie auch weiter leben. :-) Auf dem zweiten Kondensatorenbild sehen sie ein Abschirmblech. Darunter befinden sich auch noch zwei Leichen. Leider habe ich vergessen die zu fotografieren. Weiter geht es zum nächsten Testlauf. Das Radio spielt nun schon wesentlich lauter und kraftvoller. Aber es pfeift!! Das Pfeifen ist abhängig vom Lautstärke- und Klangregler. Wenn der Klang ganz dunkel eingestellt wird ist es bei mittlerer Lautstärke weg. Hm.... (?) Etwa eine Woche später stelle ich fest das ich vergessen habe das Abschirmblech wieder anzubringen! Also manchmal.... :-) Also Blech drauf und nun aber! Denkste! An dem Blech lag es nicht! Keinerlei Änderung. Weitere Messungen ergaben einen hochohmig gewordenen 5 MOhm. Und weil ich manchmal eben etwas dämlich bin habe ich beim wechseln desselben denn auch gleich noch den Styroflexkondi zerstört. Also mußte nun auch der gewechselt werden. Ich habe ihn gegen einen normalen ausgetauscht. Wirklich geholfen hat das aber nicht, es pfeift immer noch schön vor sich hin. Laut Schaltplan müssen da aber noch irgendwo zwei Kondis sein. Ich habe sie dann auch gefunden. Die beiden habe sich hinter einem Abschirmring versteckt. Obwohl es beides Styroflexkondensatoren sind waren sie beide defekt! Aber auch nach erneuern derselben hat sich nichts geändert. :-( Nun bin ich am Ende und muß mich erst einmal schlau machen was zum Teufel in einer NF-Stufe so schwingen kann. ... Da bin ich schon wieder. Im Urlaub geht manches etwas schneller. :-) Ich möchte mich hier jetzt erst einmal bei Herrn H. Oelkers bedanken. Ich zitiere seine Arbeitsanleitung: Hallo, Horst, Naja, was soll ich sagen. Direkt der erste Punkt traf ins Schwarze! In meiner abenteuerlichen Verlängerung vom Chassis zum Ausgangsübertrager war eine Krokoklemme kaputt, deshalb fehlte die Masse und die Gegenkopplung beschwerte sich darüber mit dem massiven Pfeifen! Da wäre ich alleine wohl nie drauf gekommen. Nun kann es also weiter gehen. UKW schwächelt immer noch ein wenig, die Sender lassen sich nicht genau einstellen. Bei maximalem Ausschlag der EM11 verzerrt die Wiedergabe und die Sender liegen jeweils 2 mal dicht nebeneinander. Also muß ein Abgleich erfolgen. Bei diesem Radio können sie das Meßgerät mit der eigens dafür vorgesehenen Prüfbuchse verbinden (grüner Pfeil). Der Abgleich wird dann vorsichtig auf das jeweilige Maximum eingestellt. Die Reihenfolge habe ich einmal nummeriert. Wenn alles perfekt ist sollte das Meßgerät etwa -5 bis -8 Volt anzeigen. Die EM11 sieht dann so aus: Natürlich wird Ihre nicht so hell leuchten, ich habe eigens für das Foto eine nagelneue eingesetzt. Diese wird jetzt wieder gegen die alte, deren Leuchtbild kann man noch recht gut erkennen, ausgetauscht. Nun folgt nur noch der Zusammenbau und fertig ist das Radio!
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