Reparatur

Home Nach oben

Wie ja schon erwähnt, wird dieses hier keine Restauration im eigentlichem Sinne. Es soll lediglich eine gewisse Funktionalität hergestellt werden. Es werden also keine aufwändigen Abgleicharbeiten oder ähnliches kommen.

Nichts desto Trotz muß das Chassis ausgebaut werden. Dazu werden als erstes die vier Reglerknöpfe entfernt. Erstaunlicherweise leisten die Madenschrauben der Knöpfe kaum Widerstand und die Knöpfe sind in weniger als einer Minute entfernt. Hinten am Chassis befinden sich zwei Schrauben die zu entfernen sind. Eigentlich sollte doch nun das Chassis nach hinten zu ziehen sein.... Ist es aber nicht. :-) Es müssen zwei weitere Schrauben entfernt werden. Die habe ich dann unter dem Tastenaggregat gefunden.

Nun leistet das Chassis keinen Widerstand mehr und läßt sich problemlos nach hinten rausziehen.

Da steht es nun. :-) Nackig und dreckig! Da muß erst einmal etwas Druckluft in Verbindung mit einem Staubsauger her.

Als nächstes entferne ich, wie immer, die Skalenscheibe. Diese ist mit zwei Gummis (naja, das waren mal Gummis) und Gemeinerweise mit zwei umgebogenen Blechen verankert. Diese Bleche habe ich gaaanz vorsichtig mit einer kleinen Zange umgebogen und Glück gehabt! Scheibe kann entnommen werden. :-)

Wie man an dem Skalenhintergrund erkennt hat diesen schon einmal jemand erneuert. Es wurde eine weiße Kunststofffläche aufgeklebt.

Das werde ich aber so lassen. Ich schätze wenn ich versuche diese zu entfernen, werde ich mehr kaputt machen als nötig. Betrachten wir es als zeitgenössische Reparatur. :-)

Home Nach oben

Ran an die Elektrik! :-)

Das lautstärkeabhängige Brummen lässt auf einen defekten Koppelkondensator schließen. Vorher habe ich aber die Siebelko´s überprüft.

Die Kapazität ist etwas unter "normal", dafür bauen sie aber schnell die Sollspannung von 360 Volt auf. Auch ein Isolationstest mit 500 Volt wurde zufriedenstellend bestanden. Ich hatte das eigentlich auch erwartet, ansonsten wäre das Brummen ja immer gleich geblieben.

Also ran an den Koppelkondensator.

Wie erwartet ist dieser total hinüber. Einen Isolationsprüfung ergab fast vollen Durchgang! Also raus damit!

Zeitgleich mit der Lötarbeit hatte ich die EL84 im Röhrenprüfer stecken. Diese ist noch wie neu!   Dafür schwächelt aber die EABC80 ein wenig. Eine gute gebrauchte zieht dafür ein.

Ergebnis: Das Radio spielt nun schon seit knapp drei Stunden fröhlich vor sich hin. Die Sender bleiben stabil und wandern nicht. Was will man mehr? Theoretisch könnte ich es jetzt so abgeben, aber das läßt mein Gewissen nicht zu. :-)

Es gibt noch einiges zu tun. Die Klangregelung kratzt, es gibt Kontaktprobleme im Tastensatz und auch die Meßwerte stimmen noch nicht zufrieden stellend mit dem Schaltplan überein.

Home Nach oben

Klang ist ein wichtiges Kriterium. Daher wurden folgende Kondensatoren getauscht: C81, C83 und C92.

Der Kathodenelko und auch der Ratioelko (Ratiospannung bei gut einfallendem Sender -20V) wurden als OK befunden und wurden nicht gewechselt. Auch die anderen Teerkondensatoren durften bleiben. Keiner von denen hat Sicherheitsrelevante Aufgaben oder wird mit hohen Spannungen beaufschlagt. Ein Wechsel wäre also eher profilaktisch und in diesem Fall (Vorführgerät) unsinnig.

Auffallend ist natürlich die als Skalenlampe verbaute Fahrradrücklichtbirne. :-)

Da diese aber bisher die etwas erhöhte Spannung von 6,41 Volt (bei einer Steckdosenspannung von 235~ V) bisher überlebt hat und auch die Röhren diese kleine überhöhte Heizspannung gut vertragen dürften, bleibt auch diese Birne wo sie ist. :-) Da bei dieser Spannung weder der Selengleichrichter noch die Siebelko´s übermäßig warm werden, betrachte ich die elektrische Reparatur als erledigt.

Home Nach oben

Natürlich mußte mich der kleine Kadett ein paar Tage später ärgern. :-) UKW dachte überhaupt nicht daran, einen Ton von sich zu geben. Alle anderen Wellen funktionierten einwandfrei. Grund waren Kontaktprobleme in der Röhrenfassungen der ECH81.

Diese wurde mit einer kleinen Dentalbürste gereinigt. Etwas von dem bewährtem Teslanol Tunerreiniger auf die Bürste gesprüht und ein paar mal durchgezogen brachte Erfolg auf der ganzen Linie.

Bei der weiteren Durchsicht fiel mir der nachträglich installierte TA-Anschluß mit der damals noch nicht üblichen DIN-Buchse auf.

Diese wurde fachmännisch mit einem Widerstand eingebaut. Trotzdem werde ich diesen Anschluß und auch den Zweitlautsprecheranschluß mit Isolierband abkleben und außer Betrieb nehmen. Ein Anschluß eines z.B. Laptop könnte im Fehlerfall auch das Ende desselben bedeuten. :-) Ich spreche da aus Erfahrung!

Home Nach oben

Kommen wir nun also zur Reinigung des Gerätes. Normalerweise entferne ich ja alle Tasten um diese dann zu reinigen. Das hatte sich hier sofort erledigt; Die UKW-Taste wurde bereits repariert und ist daher nicht ohne Zerstörung zu entfernen. :-(

Ich habe die Taste daher noch einmal dick mit Sekundenkleber eingeschmiert, in der Hoffnung das diese damit auch die nächsten Jahre überlebt. Damit schied eine gründliche Reinigung der Tasten aus, sie wurden also nur mit Wattestäbchen, so gut es ging, gereinigt.

Das Gehäuse wurde zuerst mit Glasreiniger geputzt und sieht nun schon einmal ganz gut aus.

Nun sollte es noch ein wenig mehr glänzen. Zuviel sollte es aber auch nicht sein, das würde nicht zu dem Radio passen. Ein Versuch mit KFZ-Politur an einer verdeckten Stelle auf der Unterseite brachte aber leider genau diesen Effekt. Ich habe mich daher dazu entschlossen das Gehäuse mit dem als Waffenöl bekanntem Ballistol zu polieren.

Das frische Öl glänzt zuerst wie eine lackierte Oberfläche. Das gibt sich aber in wenigen Stunden. Nach der Antrockung wurde es mit Polierwatte aus dem KFZ-Bereich auspoliert. Das Ergebnis ist genau wie gewünscht und das Radio konnte wieder zusammen gebaut werden.

Melde Fertig! :-)

Home Nach oben