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War bisher noch nicht geplant. Das Radio lief bis vor kurzem noch einwandfrei und war meine Werkstattunterhaltung. Irgendwann jedoch setzte der UKW-Empfang aus und seitdem bin ich mit der kompletten Restaurierung beschäftigt. Das geht über die technische Seite bis zur kompletten Gehäuserestauration. Bei der näheren Prüfung waren doch wesentlich mehr Bauteile defekt als vorher angenommen. Eine genaue Beschreibung der Restauration erfolgt nun. Zuerst einmal ein Bild von dem Radio bevor ich es das erste mal geöffnet hatte. Bei mir weiß man ja nie ob es nicht vielleicht auch das letzte mal war. :-) Wie ich mittlerweile gelernt habe schmeißt man die ersetzten Teile nicht einfach weg. Man legt sie in einem Tütchen dem Radio bei. Zuerst habe ich mich noch gewundert wieso man eine ganze Tüte dafür braucht, aber das Ergebnis spricht für sich. Man beachte das dieses Radio bis vor kurzem noch in vollem Einsatz war. Ursache für den UKW-Ausfall war ein Widerstand. Leider stimmt mein Schaltbild (das hier auch zum Download bereit liegt) nicht ganz mit dem Chassis überein. Deshalb mußte ich mich beim ersetzen des Widerstandes mit einem Poti an den richtigen Wert herantasten. Als Testsender habe ich den bei uns sehr stark empfangbaren WDR2 auf 99,2 MHz gewählt. Bei dem Höchstausschlag der EM 84 habe ich den Widerstand gemessen und den nächstliegenden E-Wert (gelber Pfeil)genommen. Der grüne Pfeil zeigt auf einen ehemaligen Doppelkondensator. Dieser wurde als Koppelkondensator eingesetzt. Da es diese heute nicht mehr gibt habe ich diesen durch zwei getrennte Kondensatoren ersetzen. Theoretisch könnte er jedoch auch ersatzlos entfernt werden. Was nun folgt dürfte jeder kennen der sich mit Radios aus den 50er Jahren beschäftigt. Austausch aller Teerkondensatoren. Davon gibt es eine ganze Menge. Auf dem kompletten Chassisbild sind dies schonmal alle gelben Kondensatoren. Diese sind zwar nicht gerade schön, haben aber Werte deren Toleranzen nahezu Null sind. Da es aber noch weitere Kondensatoren zu tauschen gab will ich kurz noch die einzelnen Bilder einstellen. In der Endstufe war ein Widerstand kurz vor dem Tod. Den kleine Kondensator oben links mußte ich gegen einen MKT tauschen. Einen passenden MKP habe ich auch nach Wochen nicht aufgetrieben. Das ich auch noch einen Styroflexkondensator auswechseln mußte hat mich eigentlich erstaunt. Alle anderen Kondensatoren dieses Types hatten noch Ihre Toleranzkapazität und keinerlei Schlüsse. Das defekte Klangregister ist bei diesem Radio sehr primitiv aufgebaut. Es handelt sich hier lediglich um ein paar Kondensatoren und ein paar Widerständen. Kein Vergleich mit den sehr komplex aufgebauten Geräten aus dieser Zeit. Aber irgendwo mußte Neckermann wahrscheinlich auch damals scbon sparen. :-) Wie ersichtlich habe ich hier nur zwei Bauteile gewechselt. Die NF-Stufe war auch sehr genügsam. Ebenfalls nur zwei Reklamationen. :-) Nähern wir uns also den unwichtigen Arbeiten. Da wäre zum Beispiel die Sache mit der nicht funktionierenden Baßanzeige. Der Fehler lag nun aber nicht wie von mir vorher vermutet an einem gerissenem Seil. Es lag ganz einfach an dem altersbedingtem Zerfall des roten Schaumstoffes. Also wurde er auf beiden Seiten erneuert. Im weiteren Testbetrieb des Radios fiel mir ein kratzendes Geräusch beim drehen der Ferritantenne auf. Bei genauerer Betrachtung war dann ein Kabelbruch bereits zu sehen. Kleinkram also und in 5 Minuten erledigt. :-) Zum Schluß blieb also nur noch die gründliche Reinigung und Politur des Gehäuses über. Da bin ich allerdings auf ein vorher ungeahntes Problem gestoßen. Pedantisch wie ich in solchen Fallen nun einmal bin mußten natürlich die beiden Lautsprechergitter an den Seiten wie neu erstrahlen. Die Gitter mußten also für eine perfekte Reinigung ausgebaut werden. Was erstmal einfach aussah erwies sich bald als Falle. Die Gitter sowie die davor liegenden Lautsprecher waren getackert! Die Klemmen waren zwar mit einem kleinem Schraubenzieher zu lösen, aber der Stoff zwischen Gitter und Lautsprecher war mit einem mit meinen Mitteln nicht lösbarem Klebstoff verleimt. Es blieb also nur das Cuttermesser. :-( Der von außen sichtbare Gitterrahmen ist übrigens mit einem kleinen Trick sehr einfach zu lösen. Man muß nur den dickeren Mittelteil mit einem passendem Gegenstand vorsichtig zur Seite drücken. Danach kann man die nur leicht eingeklebte Umrandung mit leichten Drehbewegungen lösen und entfernen. Beim einbauen des Gitters müssen Sie UNBEDINGT die Stärke Ihrer Tackerklammern beachten! Machen Sie nicht denselben Fehler wie ich und tackern Sie drauflos!! Ich habe mir wegen dieser Unvorsichtigkeit zwei kleine Macken in das Gehäuse eingefangen. Also vorher dringend die Tackerstärke überprüfen! Das Radio wird nun von mir als FERTIG gemeldet. :-)) Es ist wieder voll einsatzfähig und alltagstauglich.
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