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Nunja, bisher habe ich noch nicht so viel vollbracht. Ich habe das Radio auseinander genommen und alles gereinigt. Dabei gab es ein Problem mit den wirklich sehr fest sitzenden Tasten. Nur unter Zuhilfenahme des auf 400 Grad erhitzten Lötkolbens konnte man diese lösen. Die Fremdantenne habe ich abgelötet, den FM-Anschluß mit Alleskleber wieder an den angestammten Platz befestigt und das lose Glas der EL11 wurde mit Ponal (ja, dem Holzleim!) wieder befestigt. Die Platten des Drekos wurden mit einfachen Mitteln so halbwegs wieder in Form gebracht, müssen aber natürlich noch weiter bearbeitet werden. Das Ergebnis ist immerhin ein auf MW und LW leidlich funktionierendes Radio. UKW ist absolut tot. Als Entschädigung für den Kaufpreis gibt es jedoch eine noch wirklich sehr gut leuchtende EM34! Bilder folgen nach Fertigstellung! Nachdem ich den obigen Absatz geschrieben habe ist nun mehr als ein Jahr vergangen und das 3010 ist in meiner Todo-Liste das nächste Objekt. Ein erneuter Test des Radios ergibt das nun seltsamerweise UKW spielt, dafür aber die anderen Wellenberecihe nicht mehr (?). Der angeklebte FM-Antennanschluß hat auch nicht gehalten und baumelt wieder lustig rum. Desweiteren ist mir aufgefallen das jemand das Skalenseil gewechselt hat. Statt aber wie im Plan eingezeichnet Stahl- und Nylonseil zu verwenden hat er nur ein etwas zu dickes Seil verwendet. Da UKW ja nun seltsamerweise funktioniert konnte ich auch gleich feststellen das auch an diesem Radio der Frequenzbereich wieder auf über 106 Mhz hoch gedreht wurde, natürlich ohne weitere Anpassungen.Für den Moment habe ich mich entschlossen das falsche Skalenseil erst einmal zu belassen, auch wenn es den Zeiger an den Randbereichen etwas falsch mitnimmt. Ich habe nur den Zeiger bei eingedrehtem Drehko auf die rechte Endmarkierung gesetzt. Das Einstellen des richtigen Frequenzbereiches erfolgte dann mit Hilfe meines Testsenders und dem hier starken WDR2. (gelber Pfeil) Durch Zufall bin ich dann an eine der beiden Röhren (grüner Pfeil) gekommen und schlagartig hörte das Radio auf zu spielen. Grund waren vollkommen oxidierte Kontaktstifte der Röhren. Das wurde mit einem Glasfaserstift erledigt. Die anderen Röhren und Fassungen werden wohl auch nicht besser aussehen, also werde ich diese Reinigungsprozedur auch dort durchführen. Als nächstes habe ich sicherheitshalber die beiden (C69 + C71) Koppelkondensatoren der EL11 gewechselt obwohl die originalen durchaus noch einen aktzebablen Widerstand von über 40 MW hatten. Diese zwei Kondensatoren (C70 + C66) und der Elko (C68) hatten sich ebenfalls verabschiedet. Auch die im unteren Bild auf dem Ausgangsübertrager (C64 + C74) zu sehenden waren nahezu tot. Nachdem C59, C60, C61 und C62 (in dieser Reihenfolge) gewechselt wurden melde ich ersteinmal den NF-Bereich als OK.
Der Elko C55 war wider Erwartung nicht defekt und wurde wieder eingebaut. Eine sicherheitsmäßige Überprüfung der Widerstände R23 & 24 ergab auch nichts negatives. Als nächstes habe ich mir den Drehko vorgenommen. Außer auf UKW war ab einer bestimmten Stellung nur noch ein Krachen vernehmbar und auch meßtechnisch gab es einen Kurzschluß zu vermelden. Ich habe mich darauf beschränkt die einzelnen Platten nach dem hörbaren Kurzschluß mit einem Plastikschraubendreher wieder so zu verbiegen das kein Kurzschluß mehr besteht., Hört sich einfach an, hat aber trotzdem fast 2 Stunden gedauert! Nachdem also auch dieses Problem ersteinmal notdürftig behoben ist wende ich mich dem Bereich der EAF42 zu.
Die drei Kondensatoren C41,45 und 49 waren defekt und wurden gewechselt. R18 (1MW) war hochohmig geworden und wurde ebenfalls ersetzt. Ein Überprüfen aller Spannungen an der EAF42 hätte ich mir auch sparen können, alles voll im grünen Bereich! Zum vorletzten Akt der Kondensatorkur bin ich wieder erst zwei Wochen später gekommen. Um das ganze etwas abzukürzen; Es wurden getauscht C2 (auf dem Bild nicht ersichtlich, das ist der C am Antennenanschluß), C6, C30, C32, C33, C42 und C76. Der aufmerksame Leser wird hier feststellen das nicht nur C2 auf dem Bild fehlt sondern auch C32. Dieser Kondensator (siehe unteres Bild) war etwas schwieriger auszubauen. Bedingung für den Ausbau ist die Schalterstellung TA. Nur dann kommt man an den Lötkontakt. Ein ablöten ist aber trotzdem kaum möglich ohne andere Bauteile zu beschädigen. Daher habe ich ihn incl. dem Huckepack aufgelötetem Widerstand abgeknippst und den Widerstand bereits vor dem Einbau des neuen C32 wieder an diesem angelötet. Da der Schaltplan von diesem Radio auch eine Stückliste enthält habe ich einmal alles abgehakt was ich bereits überprüft und gewechselt habe. Da blieben noch zwei Kondis der 500 Volt-Klasse über. Diese befinden sich in dem zugelötetem Tuner direkt neben dem Drehko. Beide waren eigentlich nur durch abzwicken zu entfernen. Den oberen konnte man unten natürlich nicht abzwicken, ich habe ihn durch stetiges Hin-und herdrehen vom unteren Lötpunkt entfernt. Danach habe ich den deutlich erkennbaren Punkt mit einem kurzem Stück Schaltdraht verlängert und mich dann für den Einbau der radialen Kondensatoren entschieden. Blieb noch den Deckel des Tuners wieder anzubringen und zu verlöten. Als nächstes habe ich mir den Drehko vorgenommen. Eine Messung der einzelnen Platten ergab eine Stärke von 0,5mm. Glücklicherweise habe ich bei der Suche nach einem passendem Stück einen kleinen Plastikspachtel gefunden der genau diese Dicke hatte. Danach habe ich dann die verbogenen Platten so gerade wie möglich gebogen. Das war mal wieder eine 1,5 Std.-Aktion. :-) Ergebnis ist aber ein einwandfrei störungsfrei funktionierender Drehko. Was will man mehr? :-) In einem Anflug von Geberlaune habe ich dem Chassis dann auch noch komplett neue Röhren gegönnt obwohl es eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Dabei fiel mir dann auf das die nagelneue EM34 nicht richtig aussteuert. Nur bei meinem eigenem Heimsenderlein war eine Regung zu erkennen. Seltsamerweise stimmen aber alle Meßwerte bis auf die Ratio-Spannung. Diese ist um Welten zu niedrig. Mit max. -5 Volt ist nicht viel zu machen wenn ca. -45 Volt erwartet werden. Da werde ich mich wohl ersteinmal im Expertenkreis schlau machen müssen. :-( Wieder etwa zwei Wochen später bin ich schlauer und weiß nun das ich mit meinen Mitteln nicht weiter komme. Die ZF muß neu abgestimmt werden. Da ich aber nicht über einen Prüfsender verfüge habe ich mich an einen befreundeten Radio - TV Meister gewendet. Als es uns beiden terminlich passte bin ich mitsamt dem Chassis die 40 Km. bis nach Uedem gefahren. Mit seinen Mitteln und seiner Erfahrung war das Radio innerhalb von 30 Minuten abgestimmt und alles funktioniert bestens! Auch für mein Problem mit der nicht halten wollenden Antennenbuchse wußte er eine Lösung. Einfach alles ablöten, von der anderen Seite wieder reinstecken und mit einer passenden Unterlegscheibe mittels Löten befestigen. Hält einwandfrei! Ich habe mich dann aber doch noch dazu entschlossen die nagelneue EM34 nicht für dieses Radio zu opfern und habe stattdessen eine russische 6E5C eingebaut. Diese hat zwar nur einen Leuchtschirm, gibt es aber noch in rauhen Mengen zu moderaten Preisen zu kaufen. Dummerweise ist sie ein klein wenig dicker als eine EM34, daher muß man vor dem Einbau den Filz aus der Röhrenhülle entfernen. Ich melde das 3010 jetzt als FERTIG!
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