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Aufgrund des nun doch langsam aufkommenden Platzproblemes mußte ich ein wenig umräumen. Dabei ist mir wieder dieses schon fast vergessene Radio in die Finger gefallen. Nachdem ich nun meine eigene Dokumentation hier durchgelesen habe ging es auch frisch ans Werk. Die Demontage des Chassis war ein Kinderspiel und bedarf keinerlei weiterer Erklärung. Das dürfte auch der laienhafteste Anfänger auf Anhieb durchschauen. Das hat immerhin auch schon einer geschafft, nämlich derjenige der auf die glorreiche Idee gekommen ist die Skalenblende mit Wandfarbe zu streichen! Wenn ich den Kerl in die Finger kriege streiche ich ihm auch eins über. :-) Es wurde einfach gnadenlos drauflos gepinselt. Ohne Rücksicht auf Mechanik, Seilzüge oder irgendetwas. Das Ergebnis ist klar; es klemmt an einigen Stellen. Mein erster Arbeitsgang ist also das entfernen der Farbe. Eigentlich wollte ich das Blech komplett ausbauen um es dann besser reinigen zu können. Das scheiterte aber daran das dieses Blech mit den Seitenteilen vernietet ist. Selbst ein ausbohren der Nieten wäre nicht wirklich erfolgversprechend gewesen, teilweise ist das Blech auch noch an anderen Stellen verlötet. Demzufolge erschien mir die Reinigung in zusammengebautem Zustand als schnellste Lösung. Dazu habe ich erst einmal die komplette Seilführung fotografiert und dokumentiert. Schließlich mußten Teile derselben demontiert werden und die verschiedenen Skalenseile baumeln nun planlos durch die Gegend. :-) In der Hoffnung das ich demnächst tatsächlich wieder alles zusammen kriege.... Es sind wieder ein paar Tage ins Land gegangen und ich habe es immerhin geschafft das Skalenblech zumindest im später sichtbaren Bereich von der Farbe zu befreien. Das dabei nicht nur die Wandfarbe, sondern auch die Originalfarbe entfernt wurde, ließ sich leider nicht vermeiden. Nun galt es die Löcher, Regler, Seilrollen und das Seil zu verstopfen und abzukleben. Danach habe ich das Blech in mehreren dünnen Schichten mit einem normalem Farbspray aus dem Baumarkt lackiert. Ich habe mich für die Farbe Hellelfenbein matt (RAL 1015) entschieden. Diese erschien mir passender als ein reines weiß. Während der Trocknungsvorgänge habe ich dann schon einmal das sich lösende Furnier geklebt und die fehlende Ecke nachgebeizt. Man sieht es zwar immer noch aber es fällt zumindest nicht mehr so stark auf. Wieder einmal sind etliche Wochen ins Land gezogen. Es haben sich ein paar Probleme mit diesem Radio ergeben die etwas länger dauerten. Ich hatte da nämlich ein frei schwebendes Skalenseil was ich absolut nicht zuordnen konnte. Nach einiger Recherche wußte ich nun das dieses Seil zu einem Filter führt. Den Filter hatte ich zwar, aber keinerlei Anschlüsse für irgendeine Seiltechnik war erkennbar. Ergebnis lautet logischerweise: Filter mechanisch kaputt! So war es denn auch. Das nächste Bild zeigt den defekten Filter in ausgebautem Zustand. Deutlich ist zu erkennen das der Plastikbügel zerbrochen ist und die Verbindung zu dem herrenlosem Seil fehlt. Also mußte Ersatz beschafft werden. Bei Ebay habe ich dann für wenig Geld ein Schrottgerät (mehr war es wirklich nicht!) bekommen. Immerhin war die Mechanik des Filters noch in Ordnung so das ich diese komplett in meinen umbauen konnte. Ein paar Probleme gab es mit der Feder. Ich weiß bis heute nicht ob der Einbau so richtig ist, auf jeden Fall funktioniert die Mechanik wie gewünscht. Die Funktion beim drehen des Klangreglers, der ja auch den Filter bedient, dürfte auf den beiden oberen Bildern wohl selbsterklärend sein. Weiter ging es dann mit dem ersten ersetzen von drei Kondensatoren des Netzteiles (rote Pfeile). Alle Ero´s hatten wie erwartet Meßwerte jenseits von gut und böse. Davon gibt es in dem Radio noch haufenweise! Entsprechend viel Arbeit kommt also noch auf mich zu. Der grüne Pfeil zeigt übrigens das vormals herrenlose Skalenseil welches nun wieder seiner Aufgabe gerecht wird. Der auf dem Bild vorher noch zu sehende Röhrchenkondensator war von irgendjemand mit einem noch dazu falschen Wert eingebaut und von mir gegen einen zwar auch nicht dorthin gehörenden Styroflex getauscht. Ich hatte leider keinen MKT mit dem passendem Wert vorrätig. Natürlich wurde auch der Koppelkondensator am Trafo nicht vergessen. Damit dürfte dann die erste Tauschaktion beendet sein und das Netzteil in Ordnung sein. Meßwerte bestätigen dies. Die Siebelkos habe ich nicht getauscht, sie sind erstaunlicherweise noch voll in Ordnung. Weiter geht es dann mit der Kur des NF-Teils. Daran hatte sich auch schon jemand versucht. Der linke Kondensator wurde ersetzt, rechts wurde der ursprünglich falsch eingesetzte Kondensator gegen den im Schaltplan eingezeichneten Elko ersetzt. Nachdem das nun schon das zweite falsch eingebaute Teil war werde ich zunächst einmal kontrollieren wo noch überall rumgelötet wurde. Es wäre nun müßig den Tausch aller defekten Kondensatoren zu dokumentieren. Das Prinzip dürfte klar sein, alles was dunkelbraun oder aus Papier besteht ist definitiv defekt und muß ausgetauscht werden. Ich werde mich jetzt also auf die vier beschränken die nicht ohne weiteres zu erkennen sind und mit gewissen Schwierigkeiten zu wechseln sind. Bei den ersten dreien sind gewisse Ausbauarbeiten von nöten. Fangen wir an: Als erstes muß die Wellenschalterachse ausgebaut werden. Unterhalb dieser Nockenwelle befinden sich 2 Kondensatoren die sonst nicht erreichbar sind. Bei dem ersten muß man nach Ausbau der Welle den R20K ablöten. Damit haben wir schon einmal einen unter der Platte liegenden Kondensator außer Gefecht gesetzt. An diesem Lötpunkt hängt nämlich nur dieser und halt der Widerstand. Der neue 1nF Kondensator wird wie folgt angelötet: An dem Kontakt unterhalb des Spulenkerns hängt noch unser alter, durch das ablöten des Widerstandes nun ohne Kontakt, Kondensator. Den neuen löten wir also direkt dort an und verbinden ihn mit dem abgelöteten Ende des Widerstandes. Fall 1 gelöst. :-) Beim zweiten Problemfall ist etwas feingefühl erforderlich. Man muß nämlich den ganz rechten Schaltkontakt etwas nach vorne biegen, ohne ihn jedoch zu verbiegen oder gar abzubrechen. Nun sollte der nächste abzuklemmende Kondensator sichtbar werden. Im Bild ist ersichtlich wie ich mit einem kleinen Schraubendreher den Schaltkontakt nach hinten biege, Der bereits abgeknipste Kondensator befindet sich in der Rautenmitte! Nun gilt es einen neuen 47nF (50er gibt es nicht mehr) einzubauen. Er wird nun von oben (auf dessen Unterseite befindet sich noch der Rest des alten Kondis) angelötet und mit dem Kontakt verbunden an dem das Kabel und die zwei Spulen angeschlossen sind. Für den schwierigsten Fall muß leider der komplette Drehko ausgebaut werden. Das bedeutet auf jeden Fall Fummelskram weil ja auch das Skalenseil runter muß. Bilder folgen sobald ich diese Arbeit abgeschlossen habe! Dieses Projekt ist erst einmal auf die lange Bank geschoben! Eine weitere Bearbeitung ist nicht vor Sommer 2015 geplant!
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